„Desolat, lustlos, unglaublich“ – Zitate, die die Enttäuschung der Handvoll TSV-Anhänger am gestrigen Tag ausdrückten. Unverständnis darüber, wie eine Mannschaft innerhalb von 4 Tagen zwei derart unterschiedliche Gesichter zeigen kann. Mit etwas Abstand betrachtet, muss man jedoch das ganze Geschehen ein klein wenig relativieren. Nicht wegdiskutieren kann man, dass unsere Jungs in puncto Siegeswillen, Einsatz-und Laufbereitschaft sowie Zweikampfstärke nur einen Bruchteil der „Schornsheim-Einstellung“ auf den Platz brachten. Da schien schon vor dem Spiel eine gewisse „Abneigung“ zu bestehen, auf dem tiefen und unebenen Geläuf überhaupt spielen zu müssen. Nun, das war vorher bekannt – und bekannt war auch, dass genau die oben genannten Attribute seitens der Gastgeber an erster Stelle stehen würden. Ohne dass die Platzherren uns jetzt an die Wand gespielt hätten, so war das Ergebnis über 90 Minuten dennoch folgerichtig. Klar – hätte der TSV in den ersten 5 Minuten seine zwei „Halbchancen“ durch Mohamed Ayache oder Stefan Winter genutzt oder wäre der Lattenknaller von Lukas Springer nach 63 Minuten reingegangen – vielleicht hätte das Ergebnis auch anders lauten können. Zu viele „hätte, wäre, könnte…“, die Platzherren waren schlichtweg besser und bei diesen Bedingungen auch einfach im Vorteil. Die Mauchenheimer haben mustergültig gezeigt, wie man bei solchen äußeren Gegebenheiten agieren muss. Der TSV hat halt nunmal keine Elf, die den Platz „umpflügt“, wo jeder Spieler nach jedem Ball grätscht und im Zweikampf ohne Kompromisse zur Sache geht. Ja, vielleicht 2, 3 Akteure, der Rest will mehr Fußball spielen, als Fußball zu arbeiten – das war gestern schlichtweg nicht möglich und auch nicht angesagt. Wenn dann nur die Hälfte der Mannschaft richtig gegenhalten kann, wird das nix. Dass man personell seit etlichen Wochen am Limit ist, kommt noch dazu. Deshalb muss man jetzt auch nicht allzu hart mit unseren Jungs ins Gericht gehen, solche Spiele gibt es eben. Einfach zur Tagesordnung übergehen wäre aber auch zu einfach, denn die restlichen 3 Partien werden uns alles abverlangen und da reicht der gestrige Auftritt von der reinen Bereitschaft her, alles zu geben, nicht aus. Die Tore für die Hausherren erzielten Hartmann – Pass von außen vors Tor, aus 6 m (16. Min.), Arm – nach Kopfballverlängerung aus 5 m (55. Min.), wieder Hartmann – nach Pass über die Abwehr im Nachschuss (Fabi hatte zunächst pariert/67. Min.) und Fuchs – nach Rückpass von der Torauslinie ins lange Eck (84. Min.). Die Partie kurz durchsprechen, abhaken und am Sonntag im Armsheim eine Reaktion zeigen – das wäre die beste Antwort….

Der TSV spielte mit: Renz, F., Renz, D., Höhn, Jäger, Schwarz, Fischer-Radtke, Winter (55. Bäcker, D.), Stauffer, Schmitt, Springer, L., Ayache (65. Frey)

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